Die traditionsreiche Handwerkskunst des Webens, eine romantische Klosteranlage und ein proppenvoller Wochenmarkt machen Santa Maria del Camí zu einem beliebten Ausflugsort für Menschen, die die Baleareninsel nicht nur von ihrer touristisch überfrachteten Seite kennenlernen möchten.
Auf den Spuren von Römern, Mauren und Spaniern
Die kleine Gemeinde Santa Maria del Camí im Nordwesten von Mallorca ist zwischen der Hauptstadt Palma de Mallorca (Entfernung: 13 km) und der bedeutenden Küstenstadt Alcúdia (Entfernung: 37 km) gelegen. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage führte bereits zu römischen Zeiten eine Kopfsteinpflasterstraße durch das Ortsgebiet. Wer auf den Spuren der alten Römer wandeln möchte, findet auf dem alten Weg nach Alaró Gelegenheit dazu, da hier noch ein Stückchen des Römerweges vorhanden ist. Unter den Mauren entstand eine größere Siedlung, die 1229 von den Truppen des Königs Jakob I. von Aragón erobert wurde. Die etwa 6.300 Bewohner der Gemeinde, die zur Landschaftszone Comarca gehört, leben hauptsächlich vom Handel und der Produktion von Betonwaren.
Authentische Urlaubssouvenirs aus Traditionsbetrieben
Bekannt ist Santa Maria del Camí für die Herstellung der strapazierfähigen „Robes de Ilengo“, die vor Ort in einem Familienbetrieb nach alter Tradition aus Baumwolle, Seide und Leinen gewebt werden. Obwohl Santa Maria del Camí keine 10 Kilometer von der Küste entfernt liegt, bleibt die Kleinstadt vom Massentourismus verschont. Dabei lohnt ein Ausflug nach Santa Maria del Camí ebenso wie ins Nachbardorf Sa Cabaneta, wo man die bekannten, bunt bemalten Tonfiguren, genannt Siruells, erwerben kann. Diese Figuren sind ein originelles Mitbringsel, das von der mallorquinischen Handwerkskunst zeugt. Santa Maria del Camí ist mit dem Wagen/Mietauto beziehungsweise mit dem Bus sowohl über die alte Hauptstraße als auch über die Autobahn gut erreichbar, die zwischen Palma und Alcúdia führt.
Entspannter Ausflug fernab des Massentourismus
Wer einen Abstecher nach Santa Maria del Camí unternimmt, wird von dem hübschen, altmodischen Stadtbild des Städtchens begeistert sein. Bereits 1216 hat sich im Ort ein christliches Gotteshaus befunden, die heutige Kirche wurde jedoch erst im 19. Jahrhundert errichtet und ist von einem kleinen Steingarten umgeben. Noch beeindruckender ist das ab dem 16. Jahrhundert entstandene „Conveto de minimos“, dessen Kreuzweg zu den schönsten von Mallorca gehört. Das Kloster beherbergt heute das „Museo Balear“ mit vor- und frühgeschichtlichen Funden und mallorquinischen Kunsterzeugnissen.
Bild von MARIA ROSA FERRE